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Ausbildung bei Holz-Richter

Im Holz liegt die Zukunft

Wer ist der größte Arbeitgeber im Land? Die Automobilindustrie? Die Elektrotechnik-Branche? Der Maschinenbau? Falsch! Die meisten Menschen sind in der Holzbranche tätig: rund 1,3 Millionen sind es allein in der Holz- und Forstwirtschaft. Hinzu kommen zigtausend Mitarbeiter im Holzhandel. Holz als naturnaher Werkstoff ist gefragt – und somit bietet die Branche Jobs mit Zukunft, wie das Unternehmen Holz Richter im Kölner IHK-Bezirk Lindlar zeigt.

Die wahren Wirtschaftswunder in Deutschland finden abseits der Börse statt, in mittelständischen Unternehmen wie Holz Richter. Firmeninhaber Dr. Markus Richter, dereinst Unternehmensberater bei McKinsey, beendete Anfang der 90er Jahre seine internationale Karriere, um ausgerechnet die väterliche Holzhandlung in der Provinz zu übernehmen. „Ich wollte einfach nicht mehr nur beraten, sondern selbst handeln“, erzählt er rückblickend. Binnen einer Dekade wurde aus einem kleinen Handel mit zehn Mitarbeitern ein deutschlandweit bestauntes Vorzeigeunternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten. Im Bergischen Land, zwischen Köln und Gummersbach, in dem kleinen Städtchen Lindlar sind Holz Richter sowie das Tochterunternehmen Giardino zu einem Wirtschaftsfaktor geworden. Richter blickt gern in die Zukunft, denn er hat noch viel vor. „Weil wir ständig wachsen, brauchen wir einfach gute Mitarbeiter“, sagt er. Als ehemaliger Unternehmensberater weiß er auch, wie er zu den entsprechenden Fachkräften kommt: „Wir bilden ausschließlich Groß- und Außenhandelskaufleute aus, von denen dann fast alle Azubis übernommen werden“.

GUTE BERUFSCHANCEN
Auf eine fundierte Ausbildung legt Richter großen Wert. Das bedeutet, dass der promovierte Betriebswirt „seinen“ Azubis zwar einiges abverlangt, dafür kann sich das Ergebnis aber sehen lassen: „Da die Azubis bei uns nach kurzer Zeit ans reale Geschäft gelassen werden, haben sie meistens überdurchschnittlich gute Fachkenntnisse und glänzen damit regelmäßig bei den Abschlussprüfungen“, erklärt Richter. Viele der Mitarbeiter sind noch nach Jahren im Unternehmen und wer es verlässt, schafft es oft in führende Positionen in der Holzwerkstoffindustrie.


ABWECHSLUNG STATT WERKSTATT FEGEN

Ein wenig Stolz zum Team gehören zu dürfen, ist auch bei den Auszubildenden zu spüren. „Die Ausbildung hier ist einfach sehr abwechslungsreich“, sagt Thomas Kohlgrüber, einer von derzeit sieben Azubis. „Schon nach kurzer Zeit bin ich direkt im Kundengeschäft tätig gewesen“, so der 18- Jährige weiter, der zurzeit das zweite Lehrjahr absolviert. Und während die Lehrlinge aus anderen Betrieben erzählen, dass sich ihre Ausbildung bisweilen auf Werkstattfegen und Kaffeekochen beschränkt, durchlaufen die Richter-Schützlinge sämtliche Abteilungen, die der Betrieb ihnen zu bieten hat: Die Abteilungen Großhandel- Boden, Großhandel-Innenausbau, den Bereich Einzelhandel Holz Richter, die Gartenwelt und auch den Premium-Bereich Giardino, in dem hochwertige Garten- und Saunamöbel angeboten werden.

VERANTWORTUNG

Kundengeschäft, das bedeutet auch eine hohe Verantwortung und anders als im Einzelhandel haben es die Auszubildenden im Großhandel nicht mit Laien zu tun. Bei den zahlreichen Telefonaten, die täglich zu führen sind, müssen sie sich mit professionellen Kunden auseinandersetzen: Zimmerleuten, Schreinern und anderen Handwerkern. Wissen ist daher in allen Bereichen gefragt, denn den Fachleuten kann man eben nichts vormachen.

TRAUM VERWIRKLICHT

Auch Zlatan Kadic weiß die ihm übertragene Verantwortung zu schätzen. Nicht nur deshalb ist für ihn mit dem Beginn seiner Ausbildung ein Traum in Erfüllung gegangen. „Mir macht das flexible Arbeiten Spaß und außerdem ist es hier eine Superatmosphäre im Betrieb“, sagt der 18-Jährige. Dass ihm die Ausbildung gefallen würde, wusste er bereits vorher. Nach einer Berufsfindungsmaßnahme des örtlichen Kolpingwerkes hatte er bereits zweieinhalb Monate als Praktikant in den Betrieb hineingeschnuppert und dann die begehrte Lehrstelle bekommen.

SANFTER DRUCK

Bei allem Streben nach Effizienz wird dem Besucher eines deutlich: Man kümmert sich. Oder, besser gesagt, Frau kümmert sich: Manuela Hoffstadt – zuständig für Personalfragen im Unternehme – hat ein besonderes Augenmerk auf „ihre“ Azubis. „Sie kommen zu mir, wenn sie mal Probleme haben.“ Anders herum zögert sie nicht, ihre Schützlinge ein wenig anzuspornen. „Ich will denen ja nichts, außer, dass sie einenguten Abschluss hinlegen“, sagt Hoffstadt und erklärt: „Ich weiß, was sie können. Der eine oder andere weiß das selbst allerdings nicht immer – und da helfe ich manchmal ein bisschen nach.“

PRAKTIKUM ALS CHANCE
Ein Praktikum ist eine gute Voraussetzung, um eine der begehrten Lehrstellen bei Holz Richter zu ergattern. Zwar sind schlechte Schulnoten auch hier nicht gern gesehen, sie sind aber nicht das einzige Kriterium bei der Auswahl neuer Azubis, wie Manuela Hoffstadt erklärt: „Wichtiger ist es uns, dass jemand in den Betrieb passt, dass er flexibel und teamfähig ist.“ Oft rekrutieren sich die neuen Azubis aus den Reihen von Schülern über 16 Jahre, die bei Holz Richter in den Ferien gearbeitet haben. „Die kennen wir schon – und das ist ein Vorteil.“

HARTNÄCKIG BLEIBEN
Katrin Paulick hat Manuela Hoffstadt auf ihre Weise überzeugt. „Sie hat sich einfach noch einmal beworben, obwohl wir sie im Vorjahr nicht nehmen konnten.“ Soviel Hartnäckigkeit kam im Unternehmen an. Ein Jahr an der Berufsfachschule und ein Praktikum bei Holz Richter weiter, dann hat es geklappt. „Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß hier“, sagt Paulick. Derzeit ist die 19-Jährige voll in die Disposition integriert.

ZWEITAUSBILDUNG
Franziska Siemerkus hat dagegen schon eine Ausbildung hinter sich. Die 22-Jährige ist gelernte Schreinerin und lässt sich jetzt zu Groß- und Außenhandelskauffrau ausbilden. Warum das? „Zum einen ist es schwer, in diesem Männerberuf Fuß z fassen, zum anderen hatte ich gesundheitliche Probleme mit meinem Rücken.“ Für Manuela Hoffstadt ist dies kein Manko. „Mitarbeiter mit einer solchen Vor-Ausbildung sind für uns natürlich optimal.“

200 HOLZLAND-UNTERNEHMEN BILDEN AUS
Wer bei Holz Richter eine Ausbildung anstrebt, sollte dort als Schüler schon einmal gejobbt haben – und praktischerweise in Lindlar und Umgebung wohnen. Wer nicht zu diesem erlauchten Kreis gehört, sich aber für eine Ausbildung im Holzfachhandel interessiert, könnte dennoch gute Chancen haben. Holz Richter ist eines von mehr als 200 selbstständigen Unternehmen, die in der HolzLand- Kooperation organisiert sind. Über die Website www.holzland.de sind die Standorte dieser Unternehmen über eine Postleitzahlensuche schnell zu finden. Und wer weiß, vielleicht findet hier jemand seinen Ausbildungsbetrieb. ¦

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