Holger Glandorf ist Weltmeister. Er gehört zum umjubelten deutschen Handball-Team, das diesen Sommer den Titel holte. Der 1983 in Osnabrück geborene und für den Bundesligisten HSG Nordhorn im rechten Rückraum spielende Glandorf, war aber auch bis zum letzten Jahr Azubi und hat einiges zu erzählen, was ihm die Lehre so gebracht hat.
Die Rigterink Speditionsgruppe ist eines der führenden Speditions- und Logistikunternehmen in Deutschland. „In Nordhorn zu Hause, für Europa unterwegs“ – so der Slogan der Firma die rund 250 Fahrzeuge besitzt. Die LKW-Flotte mit dem blau-roten Logo trifft man auf allen Fernstraßen Europas.
azubi: Wann haben Sie mit dem Handballspiel begonnen?
Glandorf: Im Alter von 9 Jahren. Zwischendurch habe ich hobbymäßig auch mal Basketball gespielt.
azubi: Wie kamen Sie auf die Idee von Osnabrück in die Kleinstadt Nordhorn zu gehen?
Glandorf: Das liegt daran, dass der Sponsor des Vereins dort immer wieder gerne Handballspieler für eine Ausbildung annimmt.
azubi: Wo haben Sie denn Ihre Ausbildung gemacht?
Glandorf: In der Spedition Rigterink. Deren Inhaber unterstützt den Handballsport seit vielen Jahren, ist auch Manager des Vereins.
azubi: War es nicht hart, gleichzeitig eine Lehre zu machen und als Handballprofi zu spielen?
Glandorf: Das kriegt man gut hin. Es war zum Beispiel kein Problem für ein Auswärtsspiel einen Tag frei zu bekommen. Das hängt halt mit der besonderen Situation des Ausbildungsplatzes zusammen.
azubi: Gab es noch andere Privilegien?
Glandorf: Nein, eigentlich nicht. Meine Arbeitszeit war die gleiche. Wenn ich abends um 16.30 zum Training musste bin ich halt morgens eine Stunde früher zur Arbeit gekommen. Ich habe meine Stunden genauso gemacht wie die anderen Azubis.
azubi: Hört sich nach viel Stress an.
Glandorf: Nein, alles eine Frage der Organisation. Die Wege sind in Nordhorn ja sehr kurz und ich habe Zeit gespart auf den Wegen zwischen Zuhause, Arbeit und Training.
azubi: Wie sehen Sie die Zeit?
Glandorf: Positiv. Ich habe viel für mein Leben gelernt und eine berufliche Grundlage gelegt.
azubi: Wollen Sie weiter im Speditionsberuf bleiben oder können Sie davon leben Profihandballer zu sein?
Glandorf: Auf Dauer kann man eigentlich nicht davon leben. Momentan geht es schon und man versucht, auch etwas für später auf die Seite zu legen. Nach meiner Karriere werde ich aber sicher auch einen normalen Job ausüben.
azubi: Als Speditionskaufmann?
Glandorf: Schon möglich. Ich weiß es aber noch nicht. Momentan studiere ich parallel zum Sport an der Fernuni Hagen Betriebswirtschaftslehre. Ich bin komplett offen für die Zeit danach.
azubi: Wie geht es weiter?
Glandorf: Bis 2009 habe ich einen Vertrag in Nordhorn. Und ich kämpfe darum, meinen Platz in der Nationalmannschaft zu halten. Jüngere rücken natürlich auch nach. Mein Ziel sind die Europameisterschaften im Januar und dann später die Olympischen Spiele in Peking. Das ist der Traum für jeden Athleten.
Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung erklärst Du Dich damit einverstanden. Datenschutzerklärung
Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.
Diskussion
Keine Kommentare zu “Holger Glandorf im Interview”