Miele genießt als Hersteller von Hausgeräten weltweit einen guten Ruf. Kaum einen gibt es, der nicht zumindest schon mal von den als besonders hochwertig und robust gehandelten Waschmaschinen, Trocknern oder Geschirrspülern aus dem Gütersloher Traditionshaus gehört hat. Aber nicht nur seine Produkte heben den Global Player von der Masse ab – auch der Umstand, dass man trotz der fast 16000 Mitarbeiter, einem Umsatz von 2,74 Milliarden Euro und Vertriebsgesellschaften in 38 Ländern ein Familienunternehmen geblieben ist. Eine Besonderheit, die sich nicht zuletzt auf die Arbeitsbedingungen auswirkt.
In vierter Generation führen Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann gemeinsam mit drei familienfremden Geschäftsführern das Unternehmen, für das ihre Vorfahren Carl Miele und Reinhard Zinkann 1899 den Grundstein legten. Den Wertmaßstäben der Firmengründer ist man bis heute verbunden. So ist die Unternehmenskultur geprägt von offenem Dialog und flachen Hierarchien. Die Sozialleistungen sind nicht nur dank eigener Betriebskrankenkasse und Firmenrente gut. Das Klima wird bestimmt von Fairness und Dialogbereitschaft, der Frauenanteil, gerade in technischen Berufen, wird gefördert und die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind breit gefächert.
BREITES SPEKTRUM
Sowohl im technischen, als auch im kaufmännischen Bereich bildet Miele zahlreiche Berufsbilder aus. Das Spektrum reicht vom Industriekaufmann über den Sozialversicherungsfachangestellten oder den Kaufmann für Marketingkommunikation bis hin zum Elektroniker für Betriebstechnik, den Fachinformatiker für Systemintegration oder den Mechatroniker. Auch den Bachelor of Engineering, Bachelor of Arts oder den Bachelor of Science kann man hier in verschiedenen Richtungen ablegen. Allein im Stammwerk Gütersloh beschäftigt das Unternehmen rund 250 Auszubildende und Studenten.
„Wir verfügen über die nötige Infrastruktur, eine fundierte Ausbildung anbieten zu können“, sagt Ausbildungsleiter Thomas Meyer. Ausbildung sei der Geschäftsleitung ein wichtiges Anliegen, qualifiziertes Ausbildungspersonal und passende Rahmenbedingungen daher selbstverständlich. „Unsere Auszubildenden werden ernst genommen und an eigenverantwortliches und selbstständiges Arbeiten herangeführt“, sagt Ekkehard Härtel, stellvertretender Personalleiter von Miele.
ENTSCHEIDUNG FÜR BEIDE
Miele weiß wie wichtig es ist, dass sich Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber identifizieren können, Freude an ihrer Arbeit und Interesse an den Produkten haben, um motiviert an die Dinge heranzugehen. Darauf setzt man schon beim ersten Kontakt mit neuen Bewerbern. Nach dem Auswerten der Bewerbungsunterlagen folgt die Einladung zu einem Bewerbertag. Hier gibt ein Realitätssimulationsverfahren unter anderem Aufschluss über die Persönlichkeit der Bewerber. „Zu jedem Bewerbertag gehört bei uns auch eine Werksbesichtigung sowie die Möglichkeit, mit Ausbildern und Azubis zu sprechen“, sagt Härtel. Schließlich müsse nicht nur das Unternehmen, sondern auch jeder einzelne Bewerber eine Entscheidung treffen.
AUSBILDUNGSWERKSTATT
Die Ausbildungswerkstatt vermittelt den Azubis der technischen Berufe Grundfertigkeiten in den Bereichen Elektro, Metall und Technisches Zeichnen. Aber auch an tatsächlichen Projekten, wie zum Beispiel Aufträgen aus der Fertigung, wird hier gearbeitet. „Die Auszubildenden verbringen sequenzenweise ihre Ausbildungszeit in der Werkstatt oder im richtigen Betrieb“, sagt Meyer. Das Verhältnis sei in etwa 50:50.
MITARBEITERVERKAUF
Was für die technischen Berufe die Ausbildungswerkstatt, ist für die Kaufleute der Mitarbeiterverkauf. Bei ihm handelt es sich um einen eigenständigen Shop auf dem Betriebsgelände, der Staubsauger und Zubehörteile von Miele anbietet und ausschließlich von Auszubildenden geführt wird. „Jeder kaufmännische Auszubildende verbringt hier acht bis zehn Wochen“, erklärt Thomas Meyer. „Die Azubis leiten den gesamten Betrieb mit allen Abläufen, die dazugehören. Theoretisch könnte man hier eine komplette Ausbildung realisieren, was aber nicht das Ziel ist“, fügt er hinzu.
HOHE ANFORDERUNGEN
„Wir bieten unseren Auszubildenden Abwechslung und Spaß, im Vordergrund steht aber immer der Leistungsgedanke“, sagt Ekkehard Härtel. Man befinde sich auf einem umkämpften Markt und auf dem könne man sich nicht allein durch Wohlfühlen behaupten. „Wir fördern Identifikation und Motivation und die daraus resultierende Leistung“, sagt Härtel. Dass die Ausbildungszeit bei Miele nicht einfach sei, die Anforderungen hoch, sage man den Bewerbern ganz offen.
KEINE BEGRENZUNG
Genau wie die Übernahmechancen sind auch die Aufstiegsmöglichkeiten gut. „Wir sind sehr daran interessiert, unsere Mitarbeiter zu fördern und Führungspositionen aus den eigenen Reihen zu besetzen. Nach oben gibt es eigentlich keine Begrenzung“, sagt Härtel. „Über Ausbildung und Studium zur Führungsposition ist ein möglicher Weg“, führt er aus. Das gelte für technische wie kaufmännische Berufe gleichermaßen.
DUALES STUDIUM
Einer, der durchaus Ambitionen auf eine Karriere im Hause Miele hat, ist Carsten Friedrich. Er nutzte das Duale Studienangebot und verband eine Ausbildung zum Industriemechaniker Maschinensystemtechnik mit einem Studium zum Diplom-Maschinenbauingenieur. Der 27-Jährige brachte nach Abi und Zivildienst beides innerhalb von dreieinhalb Jahren über die Bühne. Heute ist er seit gut zwei Jahren als Ingenieur in der Konstruktion und Entwicklung von Gewerbegeräten tätig. „Ein sehr interessantes Aufgabengebiet“, wie er selber sagt.
Von der Idee bis zum Bauteil kann er seine Projekte realisieren. So hat er zum Beispiel in seiner Diplomarbeit eine Machbarkeitsstudie für ein neuartiges Ablassventil erarbeitet. „Meine große Chance war, das nach dem Diplom konstruktiv umzusetzen“, sagt Carsten Friedrich. Das Resultat kann sich sehen lassen, denn nach derzeitigem Stand wird das Ventil schon bald in Serie gehen.
GUTER RUF
Die Entscheidung für ein Duales Studium bei Miele ist Carsten Friedrich damals nicht schwer gefallen. „Studieren wollte ich auf jeden Fall. Ich war mir aber nicht sicher, ob ich nicht vorher eine Ausbildung machen sollte. Durch Zufall erfuhr ich dann, dass Miele ein duales Studium anbietet“, sagt er. Zwar hatte er sich bei verschiedenen Firmen in Baden-Württemberg und Bayern beworben, als aber klar wurde, dass er bei Miele anfangen konnte, musste er nicht lange überlegen. „Miele hat einen sehr guten Ruf, was Ausbildung angeht und als Familienunternehmen eine gewisse Firmenkultur“, erklärt er seine Beweggründe.
DISZIPLINIERTES ARBEITEN
Während des Dualen Studiums absolvierte Carsten die Vorlesungszeiten an der entsprechenden Hochschule, während er in den vorlesungsfreien Zeiten in den unterschiedlichsten Bereichen im Unternehmen eingesetzt wurde und so Praxiserfahrung sammelte. „Das ist natürlich schon eine intensive Zeit“, erzählt er. „Es wird immer behauptet, dass das System des Dualen Studiums sehr verschult ist, ich würde aber eher sagen, es ist besser organisiert.“ Und das müsse es auch sein, fügt er hinzu, denn wenn es nicht sehr viel disziplinierter zuginge, als während eines herkömmlichen Studiums, könnte man den Stoff nicht bewältigen.
PRAXISBONUS
Ein großer Vorteil sei es auch, dass man Mitarbeiter aus vielen verschiedenen Industrie- und Unternehmensbereichen kennenlerne. „Es ist eine Art Netzwerk, das sich so entwickelt“, sagt der junge Ingenieur. „Der Umgang mit den Leuten aus der Technik ist außerdem kollegialer, weil die wissen, dass man auch die Praxis gemacht hat.“ Und durch die Abteilungseinsätze habe er erst einen Überblick bekommen, was technisch überhaupt realisierbar sei.
ES LOHNT SICH
„Ich würde das Duale Studium weiterempfehlen“, sagt Carsten Friedrich. Man müsse sich schon auf den Hosenboden setzen, aber wenn er andere sehe, die mittlerweile im elften Semester seien, während er schon seit zwei Jahren als Ingenieur arbeite, sei ihm umso mehr bewusst, dass es sich lohnt. ¦
Kontakt
Miele & Cie. KG
Personal Ausbildung
Thomas Meyer
Carl-Miele-Straße 29
33332 Gütersloh
Telefon: (05421) 89-2393
www.miele.de
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