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Ausbildung im Hotel Gude

Gehobener Service

Gerhard Schröder, Jürgen Schrempp und La Toya Jackson gehörten neben vielen anderen Prominenten schon zu den Gästen des Kasseler Hotels Gude, das sich seit seiner Gründung 1937 von einer Gastwirtschaft zum First-Class-Haus entwickelt hat. Bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Funk und Fernsehen geben sich hier die Klinke in die Hand und hinterlassen zufriedene Einträge im Gästebuch. „My wife says it‘s the best meal she ever had!!!“, schrieb zum Beispiel Hollywoodstar Dennis Hopper. Ein Erfolg, der kein Zufall ist und das Team um Gude-Geschäftsführer Ralf Gude zurecht stolz macht. 75 Mitarbeiter geben jeden Tag ihr Bestes, um erstklassigen Service auf den 85 Zimmern des Hauses sowie im dazugehörigen Restaurant Pfeffermühle zu bieten. 23 von ihnen sind Auszubildende.

Natürlich sind es nicht nur Stars, die im Hotel Gude nächtigen. Zu den Kunden gehören viele Geschäftsleute, selbstredend Touristen und als Tagungsort ist das Hotel ebenfalls sehr gefragt. So unterschiedlich die Kunden und ihre Bedürfnisse auch sein mögen, jeder Einzelne soll, wenn er das Haus verlässt, glücklich und zufrieden sein.

Wechsel ist der Schlüssel
Das Hotel- und Gaststättengewerbe hat seine eigenen Regeln. Die zum Beispiel, dass man sich nach der Ausbildung unbedingt eine andere Stelle suchen sollte. „Nimm so schnell es geht so viele andere Jobs wie möglich wahr“, sagt Gude-Azubi Alexander Gehb. Er ist im zweiten Ausbildungsjahr zum Hotelfachmann und eng mit dem Unternehmen verbunden. Dennoch ist er sich sicher, nach der Ausbildung sein Glück in der Ferne zu suchen. „Was in anderen Branchen als unbeständig gilt, ist im Gastgewerbe der Schlüssel zum Erfolg“, sagt er.

Vielseitig und international
Als es darum ging, was er nach dem Fachabitur machen würde, habe er sich überlegt, was ihm Spaß macht und was zukunftstüchtig ist, erklärt Alexander. „Ich bin kommunikativ und brauche Action, etwas Schnelllebiges und einen Beruf, in dem ich mich weiterentwickeln kann. Am Hotelfachmann haben mich die Vielseitigkeit und die Internationalität gereizt“, sagt er. Zunächst bewarb sich Alexander beim Hotel Gude um ein Praktikum. „Ohne das sollte man nie in die Gastronomie gehen“, sagt er. Der Blick von außen genüge nicht, sich ein Bild vom Berufsalltag zu machen.

Hansdampf in allen Gassen
Hotelfachleute sind in allen Abteilungen eines Hotelbetriebes tätig. Sie arbeiten am Empfang, in der Reservierung, im Verkauf, im Service, auf Etage oder im Bankett. Ihre Aufgabe ist es, die wesentlichen Abläufe im Hotel zu planen und zu organisieren. Feingefühl ist oft gefragt, nicht zuletzt an der Rezeption, der Anlaufstelle für Kundenwünsche und -beschwerden. „Man muss in allen Bereichen unheimlich stressresistent und belastbar sein“, sagt Alexander. Fähigkeiten im Krisenmanagement fordere aber ganz besonders die Rezeption. Das Hotel Gude bietet seinen Auszubildenden zur Hilfe Knigge-Seminare an.

Absolut gehobenes Niveau
Die 25-jährige Julia Müller ist im dritten Ausbildungsjahr und hat bereits vorher Erfahrung in der Gastronomie gesammelt, als sie gemeinsam mit ihrem Freund ein Lokal in Kassel betrieb. Umso besser kann sie die Qualität der Ausbildung bei Gude beurteilen. „Das ist absolut gehobenes Niveau“, sagt sie, „wir lernen unheimlich viel.“ Für die angehende Restaurantfachfrau ist die „Pfeffermühle“ das Haupteinsatzgebiet. Aber auch außer Haus hat sie des Öfteren zu tun, dann nämlich, wenn das Hotel Gude das Catering auf Großveranstaltungen übernimmt. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt sie, wenn über 500 Personen im Staatstheater bekocht und bedient werden möchten. Da ist dann das ganze Team gefordert.“ „Sämtliche großen, wichtigen und schönen Empfänge in Kassel und Umgebung betreut eigentlich unser Haus“, fügt Alexander hinzu.

Wenn andere frei haben
Natürlich sind die Arbeitszeiten in der Gastronomie mit denen eines Bürojobs nicht zu vergleichen. „Man arbeitet eigentlich immer dann, wenn die anderen frei haben“, sagt Alexander. Im Restaurant zum Beispiel im Teildienst, den Julia beschreibt: „Wir fangen morgens um 10.30 Uhr an, treffen uns aber in der Regel schon um 10 Uhr, um uns auszutauschen. Wir sind eine große Familie. Die erste Schicht geht bis 14 Uhr, danach hat man vier Stunden Pause, bevor man von 18 bis etwa 23 Uhr weiterarbeitet.“ Das ist nichts für Leute, die gerne früh Feierabend haben wollen.

Tagungsdiens
Auch auf Tagungen muss der Dienstplan abgestimmt werden. „Im Tagungsdienst arbeiten wir von 7 bis etwa 16 Uhr“, sagt Julia. „Wir gehen vor Beginn der Tagung durch die Räume, schauen, ob die Temperatur okay ist, ob alle Ausrüstungsgegenstände vorhanden sind und so weiter.“ Selbstständigkeit ist hier gefragt. „Man arbeitet dabei im Grunde voll eigenständig als alleiniger Ansprechpartner des Tagungsleiters“, sagt sie. Wenn dann 30 Tagungsgäste gleichzeitig Kaffee haben möchten, kann es schon mal anstrengend werden.
„Ich liebe meinen Beruf, vor allem, dass man immer repräsentiert“, sagt Julia. „Leute, die nicht wirklich wissen, ob sie das machen wollen, sind fehl am Platz.“

Haute Cuisine
In einem Haus mit gehobenem Service darf natürlich auch eine erstklassige Küche nicht fehlen. Bis zu 22 Köche und Jungköche arbeiten im Hotel Gude gleichzeitig an exklusiven Gerichten. Unter ihnen auch der Auszubildende Koch Julian Schmutzer. Die Leidenschaft fürs Zubereiten von Speisen hat der 18-Jährige von seinem Onkel geerbt, der ebenfalls Koch ist und dem er schon so manches Mal zur Hand ging. Zwei Praktika während der Schulzeit überzeugten ihn, dass dieser Beruf der Richtige ist und so bewarb er sich mit seinem Realschulabschluss beim Hotel Gude.

Koordination und Timing
„In Stresssituationen cool bleiben und konzentriert weiterarbeiten können“, beschreibt er eine Kernkompetenz, die man für den Beruf des Kochs mitbringen sollte. „Es können bis zu 200 Gäste sein, die gleichzeitig das volle Menü mit fünf Gängen haben wollen“, ergänzt er. Neben dem Wissen über Lebensmittel sowie deren Zubereitung und Lagerung sind in einer Gastronomie-Küche vor allem Organisationstalent, Koordination und Timing entscheidend. „Es ist schon etwas anderes, ob man ein Gericht für zwei Personen zubereitet, oder für 40.“

Kreativität erleben
Als Auszubildender durchläuft Julian alle für einen Koch relevanten Stationen. „Auf dem Salatposten fängt man in der Regel an“, erklärt er. Auch einen Gemüseposten gibt es. „Hier wird Gemüse aller Art blanchiert, abgekocht und in Form gebracht“, sagt Julian. „Das ist jede Menge Arbeit, macht aber auch viel Spaß.“ Am liebsten kümmert sich Julian allerdings um die Desserts. „Hier kann man seine Kreativität richtig ausleben, obwohl der Kunde natürlich eine Vorstelllung davon hat, wie das Bestellte aussehen soll.“ Auch die Köche arbeiten in einem auf die betrieblichen Erfordernisse abgestimmten Schichtsystem. „Entweder im Frühstücksdienst von 5 bis 14 Uhr oder im Teildienst von 10 bis 14 und von 18 bis 23 Uhr,“ berichtet Julian.

Verbundenheit
Die Identifikation mit ihrem Ausbildungsbetrieb ist bei allen Gude-Azubis stark ausgeprägt. „Aus meiner Sicht ist unser Hotel das beste Haus am Platz“, sagt Julia und Alexander erklärt: „Wenn die Liebe zum Beruf und die Verbundenheit zum Haus nicht da ist, merkt das der Gast ziemlich schnell.“

Freundlich und natürlich
Die Zugangsvoraussetzung zur Ausbildung im Hotel Gude hängt vom jeweiligen Beruf ab. Bei Köchen ist Mittlere Reife erwünscht, bei Hotel- und Restaurantfachleuten Fachabitur oder Abitur. Bestimmte Anforderungen stellt man aber an alle in gleichem Maße: „Wir leben von freundlichen und natürlichen Mitarbeitern“, sagt Geschäftsführer Ralf Gude. „Man sollte Freude mitbringen und sich nicht verstellen müssen, um Gäste als Gäste zu behandeln. Wir legen sehr viel Wert auf ehrlichen Service“, erklärt der Hotel-Chef. „Bewerber sollten offen auf Menschen zugehen können, die Umgangsformen müssen stimmen und eine schnelle Auffassungsgabe ist wichtig. Deswegen sollen unsere Bewerber in der Regel auch Probearbeiten, damit wir uns ein Bild von ihnen machen können.“ Bewerbungen erhält das Hotel Gude lieber auf dem Postweg. ¦

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