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Ausbildung zum Polizisten

Der Polizeiberuf ist hart, aber bietet Aufstiegschancen  und Sicherheit

IMNRW-121108-258Wenn die Kölner Tatort-Kommissare Freddy Schenk und Max Ballauf auf Ganoven-Jagd gehen, ist Spannung angesagt. So ganz der Realität des Polizeiberufs entsprechen die beiden coolen Beamten zwar nicht, aber Lust auf eine Ausbildung zur Polizistin oder zum Polizisten machen sie doch. „Ihre Arbeit ist geprägt von kriminalistischem Denken, hartnäckigem Ermitteln, kriminalistischer Recherche, aber auch, wie im wirklichen Leben, von der Unterstützung durch Kommissar Zufall“, sagt Rüdiger Thust, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter. Und genau diese Eigenschaften machen natürlich auch einen guten und engagierten Polizisten aus.

Hohe Anforderungen
Interessenten brauchen aber noch weitere Voraussetzungen, um sich für die Ausbildung im Polizeidienst zu bewerben. Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen, Dienstherr von etwa 50000 Beschäftigten im größten Landes-Polizeidienst der Bundesrepublik, hat eine ganze Checkliste zusammengestellt, was Bewerber mitbringen sollten für den Job.

Zunächst mal muss man – auch hier gibt es Parallelen zu den Tatort-Stars – was auf dem Kasten haben, Abitur oder zumindest Fachhochschulreife mitbringen. Der Realschulabschluss reicht nicht aus. Die hohen Anforderungen zeigen, „dass unser Beruf besondere Anforderungen stellt, dass mit einer hochwertigen Ausbildung die hohe Qualität polizeilicher Arbeit gesichert wird“, sagt Frank Richter, der Polizeigewerkschaftsvorsitzende in NRW.

Gerne mit Migrationshintergrund
Ein weiteres Kriterium ist die deutsche Staatsbürgerschaft der Kandidaten oder im Zuge der Gleichbehandlung die Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Staates. Ausnahmen sind möglich, da man in Nordrhein-Westfalen, wo besonders viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, auf der Suche ist nach Bewerberinnen und Bewerbern aus diesem Umfeld. Die Einstellung in den Polizeidienst ist daher ausnahmsweise auch für andere Staatsangehörige möglich, „wenn an der Gewinnung der Bewerberin bzw. des Bewerbers ein dringendes dienstliches Bedürfnis besteht“, heißt es bei der Polizei. Lediglich Beamte können sie nicht werden.

Sicher auftreten
Ansonsten sollten Interessenten unter anderem ausgeprägte Teamfähigkeit, soziale Kompetenz, hohe Kommunikationsfähigkeit, ein sicheres Auftreten und gute Umgangsformen mitbringen. Ein gepflegtes Erscheinungsbild und die Flexibilität, an verschiedenen Einsatzorten und in verschiedenen Aufgabengebieten tätig zu sein, gehören ebenso zu den Einstellungsvoraussetzungen.

Zahl der Einstellungen verdoppelt
IMNRW-121108-208Genau 1100 junge Frauen und Männer haben diese Anforderungen im letzten Jahr erfüllt und wurden im September eingestellt. Sie konnten sich durchsetzen unter 9100 Bewerbern. Ebenso viele neue Polizei-Azubis, oder wie es korrekt heißt Kommissaranwärterinnen und -anwärter, sollen es diesen Herbst und auch in den nächsten Jahren werden. „Wir verjüngen die Polizei mit einem bundesweit vorbildlichen Konzept durch vorgezogene Einstellungen“, sagt NRW-Innenminister Ingo Wolf, der die Zahl der Einstellungen verdoppelt hat. Der Arbeitsplatz der Neueinsteiger sei krisensicher, leiste eine finanzielle und soziale Absicherung schon mit dem Beginn der Ausbildung und biete Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.

Den Ausgewählten steht eine dreijährige Kombiausbildung aus Studium und Praxis bevor. Im Bachelor-Studiengang „Polizeivollzugsdienst“ an mehreren Fachhochschulstandorten im Land ist die enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis das Ziel. Das Studium ist in mehrere Module unterteilt, die gemeinsam von den Fachhochschulen, dem Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten und den ausbildenden Kreispolizeibehörden ausgestaltet werden. Das Studium und die Praktika bereiten auf die Kernaufgaben der ersten Berufsjahre vor. Dies sind die klassischen polizeilichen Tätigkeiten wie die Gefahrenabwehr, die Kriminalitätsbekämpfung und die Verkehrssicherheitsarbeit.

Früh-, Spät- und Nachtdienst
Nach dem Studium absolvieren die Neulinge ein Jahr im Wachdienst und drei Jahre in einer Bereitschaftspolizei-Hundertschaft. Der Einsatzort wird zugewiesen, Wechsel sind erst mal nicht möglich. In den ersten Jahren danach arbeiten die jungen Polizistinnen und Polizisten abwechselnd im Früh-, Spät- und Nachtdienst ihrer Polizeiinspektion.

Der Weg zum Beamten
IMNRW-121108-274Nach ein paar Jahren als Beamtin oder Beamter auf Probe mit gleichzeitiger Ernennung zur Polizeikommissarin oder zum Polizeikommissar folgt die Anstellung auf Lebenszeit in der Regel mit dem 27. Lebensjahr. Leistungsbeförderungen zum Polizeioberkommissar oder Polizeihauptkommissar sind dann ebenso möglich wie ein Aufstieg vom gehobenen in den höheren Polizeidienst. Zahlreiche Spezialisierungen bieten sich an. Etwa zum Ermittlungsbeamten im Kriminalkommissariat, zum Mitglied eines Spezialeinsatzkommandos oder zu den wenigen Stellen bei den Polizeiflieger- oder Polizeireiterstaffeln.

Die Bezüge können sich durchaus sehen lassen. In der Ausbildung kann man als Lediger mit rund 889 Euro netto rechnen und kommt dann mit 26 Jahren als Kommissar auf 1811 Euro. Ein verheirateter Polizeihauptkommissar mit zwei Kindern bringt es mit 41 Jahren auf etwa 3088 Euro netto.

Infos & Tipps
Mit einem Selbst-Check kannst Du herausfinden, ob der Beruf des Polizisten bzw. der Polizistin Deinen persönlichen Stärken und Neigungen entspricht. Er dauert ungefähr 30 Minuten:
http://selbstcheck.polizeibewerbung.nrw.de/selbstcheck/main.php

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