Es war 1850, als sich der belgische Bäckermeister Eduard de Beukelaer darüber ärgerte, dass die englischen Bäcker den gesamten damaligen europäischen Markt beherrschten. Kurzerhand machte er sich daran, eigene Kreationen von Dauergebäck zu erschaffen. 20 Jahre später, 1870, erfand er den berühmten Doppelkeks, der wenig später als Prinzenrolle weltberühmt wurde.
Heute ist die Prinzenrolle eine von mehreren bekannten Marken des Süßwarenunternehmens Griesson – de Beukelaer, darunter deBeukelaer, Griesson, Leicht&Cross, Tuc, Tekrum, Café Musica, Mikado Wurzener und – in Lizenz – Mövenpick. Mehr als 2000 Menschen arbeiten bei dem Süßwarenhersteller an fünf Standorten in Deutschland. Sie produzieren in Polch (Rheinland-Pfalz, Hauptsitz), Kempen (Nordrhein-Westfalen), Kahla (Thüringen), Ravensburg (Baden-Württemberg) und Wurzen (Sachsen). Griesson – de Beukelaer erwirtschaftete 2008 einen Gesamtumsatz von 481 Mio. Euro. Und das Unternehmen zählt zu den ganz großen Ausbildungsbetrieben. Fast 100 Azubis in sechs Berufen beschäftigt das Unternehmen.
Es gibt wohl kaum jemanden, der den berühmten Doppelkeks nicht schon einmal verspeist hätte. Ähnliches gilt wohl für eine weitere „Erfindung“, den Soft Cake im Original von 1977 mit Orangenfüllung, heute gibt es ihn auch in anderen Geschmacksrichtungen, wie etwa Kirsch oder Himbeere.
Mehr Technik als Handwerk
Kekse, Gebäck, Törtchen und andere Leckereien. Wer Süßwaren im großen Stil produziert, braucht sicher Bäcker und Konditoren? Eher nicht. In der industriellen Fertigung von qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln sind weniger Handwerker als vielmehr Techniker gefragt. In der Produktion zum Beispiel Lebensmitteltechniker. So wie Slawomir Chmielowiec. Der 24-jährige hat 2009 seine Abschluss-prüfung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik mit Auszeichnung für „stets sehr gute Leistungen“ bestanden. Wie ist er zu Griesson – de Beukelaer gestoßen? „Ich bin sehr sportbegeistert und aus diesem Grund interessiere ich mich auch für Ernährung“, erzählt der junge Mann. „Da ich ebenfalls sehr technikbegeistert bin, kam ich auf die Idee eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik zu machen. Die Lebensmittelbranche galt vom wirtschaftlichen Standpunkt als krisensicher und so fiel mein Augenmerk schnell auf Griesson – de Beukelaer.“ Eine rationale Entscheidung. „Die Aussage, dass nur nach Bedarf ausgebildet wird und eine Übernahmechance sehr groß ist, hat mich ebenso bestärkt mich bei Griesson – de Beukelaer zu bewerben.“ Chmielowiec führt hier eine Besonderheit des Polcher Unternehmens ins Feld.
Übernahme fast sicher
„Es wird bei Griesson – de Beukelaer nur für den aktuellen Bedarf ausgebildet, sodass die Übernahme unserer Auszubildenden geregelt ist. Für alle übernommenen Azubis bietet das interne Weiterbildungsprogramm weitreichende Qualifizierungsmöglichkeiten“, erklärt Manuel Hardt, Ausbildungsleiter bei dem Unternehmen. Das heißt, jeder, der einen Ausbildungsplatz ergattert, kann davon ausgehen, dass er seinen späteren Arbeitsplatz dort sicher hat.
Doch zurück zu Slawomir Chmielowiec. Der lobt rückblickend das große Engagement des Unternehmens, die Auszubildenden zwar richtig zu fordern, aber sie auch gleichzeitig kräftig zu unterstützen. „Die Schule befindet sich in Heilbronn, so wurden die Kosten für die Anreise, Unterkunft sowie Verpflegung vollständig von Griesson – de Beukelaer übernommen.“
Umfangreiche Einblicke
Der gebürtige Pole ist immer noch begeistert davon, in wie vielen Unternehmensbereichen er eingesetzt worden ist. „Ich habe immer mehr Einblicke in die gesamte Unternehmensstruktur bekommen.“ Das reichte von der Rohstoffannahme über das Qualitätsmanagement, die Produktentwicklung, den Produktions- und Verpackungsbereich, die Produktionssteuerung und Planung sowie das Verpackungsmanagement. „In jeder Abteilung gab es neue Herausforderungen und mit jeder einzelnen konnte ich ein Stück über mich selbst hinauswachsen.“
Weitere Ausbildungberufe
Einen ähnlich großen Parcours durchlaufen auch die Auszubildenden in den anderen Berufen wie dem Industriekaufmann, dem Fachinformatiker in der Fachrichtung Systemintegration, dem Maschinen- und Anlagenführer, dem Industriemechaniker und dem Elektroniker für Betriebstechnik. Der besseren Lesbarkeit wegen hat die Redaktion auf die Nennung der weiblichen Schreibweisen dieser Berufe verzichtet, aber selbstredend werden all diese Berufe auch von Frauen erlernt und ausgeübt. Lebensmittelproduktion in großem Stil ist eben auch industrielle Fertigung, weshalb die erforderlichen Berufe zum ganz überwiegenden Teil eben technische Berufe sind.
Was man mitbringen sollte
Und welche Voraussetzungen sollten Schulabgänger haben, wenn sie sich bei Griesson – de Beukelaer bewerben? „Je nach Ausbildungsberuf bieten wir für jeden Schulabschluss Möglichkeiten: Vom guten Hauptschulabschluss bis zum Abitur“, sagt Ausbildungsleiter Manuel Hardt. „Wir legen Wert auf gute Noten in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie auf Mitarbeit und Verhalten. Im Einstellungsverfahren machen wir einige Tests und führen darüber hinaus noch intensive Gespräche mit den zukünftigen Auszubildenden.“ Und wie so oft haben Praktikanten besonders gute Chancen beim Kekshersteller einzusteigen. „Generell haben Praktikanten, die während Ihres Aufenthaltes bei Griesson – de Beukelaer guten Eindruck hinterlassen haben, gute Chancen bei einer Bewerbung“, sagt Manuel Hardt.
Einstiegsqualifizierung als Türöffner
Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen im Sonderprogramm zur Einstiegsqualifizierung Jugendlicher. Es ist Teil des Paktes für Ausbildung zwischen der Bundesregierung und der Wirtschaft. Jugendliche über 25 Jahre erhalten mit der Einstiegsqualifizierung die Möglichkeit, in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten Teile eines Ausbildungsberufes, einen Betrieb und das Berufsleben kennenzulernen. Die Einstiegsqualifizierung dient als Türöffner für Ausbildung oder Beschäftigung. Und sie funktioniert bei Griesson – de Beukelaer ganz hervorragend, wie das Beispiel Philipp Domes zeigt. Er hatte lange Zeit keinen Ausbildungsplatz gefunden und war über das Sonderprogramm in Kontakt mit dem Süßwarenhersteller gekommen. Danach fing er eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer an, die er 2008 als einer der Jahrgangsbesten abgeschlossen hat. Aber damit nicht genug, er erlernt gerade zusätzlich den Beruf des Industriemechanikers und wird diese Ausbildung im Frühjahr beenden.
Kontakt:
Griesson – de Beukelaer
GmbH & Co. KG
August-Horch-Straße 23
56751 Polch
Tel.: (02654) 401-0
Fax: (02654) 401-1000
info@griesson-debeukelaer.de
www.griesson-debeukelaer.de
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