„Dafür stehe ich mit meinem Namen.“ Wer diesen Satz hört, denkt mit hoher Wahrscheinlichkeit sogleich an Claus Hipp. Seit Jahren wirbt er mit diesem Slogan für die Qualität der Produkte, die sein Unternehmen in Deutschland, aber auch in Kroatien, Ungarn, Österreich und der Ukraine herstellt. 1000 Mitarbeiter beschäftigt HiPP allein am Stammsitz im bayerischen Pfaffenhofen, wo täglich eine Million Gläschen mit Babynahrung vom Band laufen. Und mit so viel Sorgfalt wie es sich seinen Produkten widmet, sorgt sich das Familienunternehmen auch um die Ausbildung seines Fachkräftenachwuchses: „Die jungen Mitarbeiter sollen sich zu Persönlichkeiten entwickeln können“, sagt Claus Hipp.
In sieben Berufen bildet HiPP aus, von Fachkräften für Lebensmitteltechnik über Industrie- und Bürokaufleute bis hin zu Köchen, Industriemechanikern, Chemielaboranten oder Elektronikern für Betriebstechnik und auch zwei duale Studiengänge bietet man an: Bachelor of Arts in Betriebswirtschaft und Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik.
DH-Studium Wirtschaftsinformatik
Ein solches Studium hat Jan Kuhlmann vor drei Jahren begonnen. Just in diesem Monat wird er es abschließen und danach als studierter Wirtschaftsinformatiker bei HiPP tätig sein. Seine Aufgabe ist es, die IT-Systeme mit den spezifischen Anforderungen der einzelnen Fachabteilungen einerseits und den betrieblichen Leistungsprozessen andererseits in Einklang zu bringen. Dass er ein duales Studium absolvieren werde, habe für ihn schon lange festgestanden, berichtet der 23-Jährige. Allerdings sei es dabei ursprünglich um Ingenieurwissenschaften gegangen. Als er gesehen habe, dass HiPP so etwas im Bereich Wirtschaftsinformatik anbietet, habe ihm der gute Ruf dieses Arbeitgebers und sein persönliches Interesse an der EDV dazu bewogen, sein berufliches Glück in dieser Richtung zu suchen.
Gut integriert
Die Zusage für sein DH-Studium bei HiPP habe er schon vor den Abiturprüfungen erhalten, blickt Jan Kuhlmann zurück. Das Unternehmen suche seine Azubis und DH-Studenten sehr früh. Von Anfang an habe er sich gut integriert gefühlt. Er lobt das angenehme Betriebsklima und auch die gemeinsamen Aktivitäten für die Nachwuchstalente, wie etwa den jährlichen Azubiausflug zum Opernfestival an den Chiemsee. „Die Arbeitsbedingungen sind schon etwas, auf das man achten sollte“, sagt er. Bei HiPP seien die ausgezeichnet.
Praxis- und Theoriephasen
Arbeit und Studium bekommt Jan Kuhlmann nach eigenen Angaben gut unter einen Hut. „Praxis- und Theoriephasen wechseln in etwa alle drei Monate und man hat von Anfang an einen Studienplan, der sagt, wann was stattfindet“, erklärt er. In den Praxisphasen könne man sich sehr auf die Praxis konzentrieren. Einsatzgebiete sind zum Beispiel die unterschiedlichen Teams der IT-Abteilung, die sich um verschiedene Fachbereiche kümmern.
DH-Studium Betriebswirtschaft
Regina Oppenheimer hatte einst an ihrer Schule einen Aushang gesehen und auf diesem eine HiPP-Offerte, ein duales Studium in Pfaffenhofen zu beginnen. „Ich hatte mir ein solches Studium vorgenommen und war auf der Suche nach entsprechenden Anbietern“, blickt sie zurück. Inspiriert durch den Aufruf beschäftigte sie sich mit dem Gedanken, sich bei HiPP zu bewerben und kam zu dem Schluss, dass ein derart bekanntes Markenartikelunternehmen sicher ein guter Arbeitgeber sei.
Mit betrieblichen Prozessen vertraut
Die 21-Jährige bewarb sich mit allgemeiner Hochschulreife und bekam einen der begehrten Plätze. Seit zwei Jahren ist sie inzwischen bei HiPP beschäftigt, im vierten Semester also, und in nur einem weiteren Jahr soll sie ihren Abschluss in der Tasche haben. Sie erwirbt in dieser Zeit fachbezogene theoretische Kenntnisse auf dem Niveau der Fachhochschule und gleichzeitig fundierte berufspraktische Erfahrungen. Während Sie an der Dualen Hochschule Mosbach zunächst die wichtigsten Funktionen eines Industriebetriebs vermittelt bekommt und in der Folge auf ihre spätere berufliche Spezialisierung ausgerichtetes Detailwissen erlangt, wird sie bei HiPP mit allen betrieblichen Prozessen vertraut gemacht.
Korrespondenz mit dem Ausland
Momentan begleitet Regina Oppenheimer verschiedene Projekte im Bereich Export. „Ich unterstütze im fremdsprachigen Bereich, wenn zum Beispiel Etiketten kontrolliert oder geändert werden müssen“, erklärt sie einen Teil ihrer Tätigkeiten. Die umfassen auch die Korrespondenz mit ausländischen Agenturen, etwa bei der Neugestaltung der belgischen HiPP-Website. „Zu unseren Aufgaben gehört es, Optimierungspotenziale herauszufinden und Vorschläge zur Umsetzung zu unterbreiten.“
Fremdsprachenkenntnisse ausbauen
Bei der Festigung ihrer Fremdsprachenkenntnisse unterstützt sie ihr Arbeitgeber: „Wir bieten allen Mitarbeitern Englischkurse an, in bestimmten Fällen, so wie bei Frau Oppenheimer, aber auch Französisch“, erklärt Personalreferent Josef Hönig, verantwortlich für die Auszubildenden bei HiPP. Sogar einen Auslandsaufenthalt hat das Unternehmen Regina Oppenheimer ermöglicht: „Vier Monate war ich in Frankreich und habe dort mein Studium fortgesetzt“, berichtet sie. „Wir als Arbeitgeber begrüßen es, wenn unsere DH-Studenten ein Theoriesemester im Ausland verbringen wollen“, erklärt Hönig. Der Erkenntnisgewinn durch einen solchen Auslandsaufenthalt sei enorm.
Industriekaufmann
Industriekaufmann ist der Beruf, den Daniel Kremer bei HiPP erlernt. Der 19-Jährige ist im ersten Ausbildungsjahr. Diesen Beruf zu ergreifen, das habe er schon lange vorgehabt und dass es dann auch noch bei HiPP geklappt habe – umso besser. „Ich habe schon Praktika in anderen großen Unternehmen absolviert und das war mir sehr unpersönlich“, sagt er. Seine Schwester, die im selben Beruf bereits bei HiPP arbeitet, habe ihm den Babynahrungshersteller empfohlen. „Hier ist man nicht nur eine Nummer“, sagt Daniel Kremer.
Klassisch oder online
Beworben hat er sich auf dem traditionellen Weg mit ordentlicher Mappe, obwohl man sich längst auch schon online empfehlen kann. Danach wurde er zum Bewerbernachmittag eingeladen, wie etwa 40 andere aus mehreren Hundert. Qualifikationen wie Allgemeinwissen und Sprachkenntnisse werden hier mittels Test abgefragt. Wer gut ist, wird zum Gespräch eingeladen. So auch Lisa Fischbacher, ebenfalls angehende Industriekauffrau.
Überzeugt sein ist wichtig
„Beim Gespräch sind in der Regel jemand aus der Personalabteilung und ein Ausbilder dabei“, sagt sie. „Für uns ist das ein ganz wichtiger Moment, weil wir sehen können, ob die Person zu uns passt“, erklärt Josef Hönig. „Hier kann ein Bewerber zeigen, dass er überzeugt ist von dem, was er machen will und dass er es mit Freude angeht“, fügt er hinzu. Was man gerne sehe? „Wenn jemand offen ist, freundlich, sich was traut. Wir suchen nicht die Einserschüler, die still in der Kammer sitzen.“
Automatisch verkürzt
Julia Werther ist derzeit im Handelsmarketing beschäftigt. Das zweite Jahr zur Industriekauffrau hat die 18-Jährige gerade abgeschlossen und damit schon bald auch ihre Berufsausbildung. „Bei HiPP ist die Ausbildung für Industriekaufleute automatisch auf 2,5 Jahre verkürzt“, erklärt sie. Im Handelsmarketing dreht sich alles um die Absatzförderung in den Verkaufsmärkten. „Wir planen Angebote und Aktionen und kümmern uns dabei auch um die Materialbeschaffung und die Vertriebsplanung“, sagt sie. Ein Aufgabengebiet, das ihr liegt, genau wie der Bereich Logistik, in dem sie sich ebenfalls sehr wohl gefühlt habe.
Juniorenfirma
Gemeinsam mit Lisa Fischbacher und auch Daniel Kremer engagiert sich Julia Werther in der Juniorenfirma, dem Betriebsverkauf der Firma HiPP. Mitarbeitern werden in einem kleinen Markt auf dem Betriebsgelände Produkte des Unternehmens zu vergünstigten Konditionen angeboten. Aber nicht nur das, auch Neuheiten testen die HiPP-Junioren an ihrer Kundschaft. In der Regel haben sie die auch selbst entwickelt, den Schlüsselanhänger mit dem HiPP-Elefanten zum Beispiel oder das HiPP-Memorie. Je nach Erfolg haben die Produkte tatsächlich eine Chance, später in den allgemeinen Handel zu kommen. In allen Bereichen der Juniorenfirma halten die Azubis die Fäden in der Hand, führen sie wie ein richtiges Unternehmen. Es gibt ein Personalwesen genauso wie Rechnungswesen, Marketing, Produktentwicklung, Vertrieb und andere Abteilungen.
Besonders gut
Fragt man die HiPP-Azubis, was ihnen an ihrer Ausbildung besonders gut gefällt, berichten sie vom eigenverantwortlichen Arbeiten und dem positiven Betriebsklima. „Es gibt eine Politik der offenen Türen“, sagt Jan Kuhlmann. Persönlicher Kontakt untereinander sei im Unternehmen sehr wichtig und werde gefördert. Für die interne Kommunikation gebe es dafür eine einfache Regel: „Zuerst versuchen, jemanden persönlich zu sprechen, wenn das nicht geht, telefonisch kontaktieren und erst wenn das nicht möglich ist, eine E-Mail schreiben.“
Nicht über Bedarf
„Wir sind ein klassisches Familien-unternehmen“, sagt Josef Hönig und als solches unterscheide man sich in einigen Dingen von Konzernstrukturen. Wichtig sei es HiPP ebenso, nicht über Bedarf auszubilden: „Strategie ist es, alle übernehmen zu können, die wir übernehmen wollen“, sagt der Personalreferent.
Kontakt:
HiPP-Werk Georg Hipp OHG
Georg-Hipp-Straße 7
85276 Pfaffenhofen
Tel.: (08441) 757-0
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