Wo gebaut wird, müssen Maurer, Maler, Dachdecker und andere Handwerker oft hoch hinaus. Damit sie das können, sorgen Fachfirmen auf den Baustellen für sichere und stabile Gerüste. Einer der führenden Anbieter im Raum Nürnberg ist die 1998 gegründete Schüttler Gerüstbau GmbH. Inhaber Peter Schüttler beschäftigt 20 Mitarbeiter, die schnell und präzise für die notwendige Arbeitshöhe auf den Baustellen ihrer Region sorgen. Mehr als 50.000 Quadratmeter Gerüst stehen ihnen dafür zur Verfügung. Und weil man die nicht einfach irgendwie aufstellen kann, liegt Peter Schüttler die Ausbildung junger Gerüstbau-Fachkräfte besonders am Herzen. „Von qualifiziertem Nachwuchs profitiert die ganze Branche“, sagt er, „gute Leute sind gefragt.“ Derzeit bildet sein Unternehmen acht Gerüstbauer aus.
Nichts für Langschläfer
Das Haus in der Alten Reutstraße in Fürth rüsten der 34-jährige Vorarbeiter Balazs Schönig und Gerüstbauhelfer Ronny Jünigk (34) bereits seit Montag ein. Azubi Walter Reinfelder (21) unterstützt sie an diesem sonnigen Donnerstag. Gemeinsam bilden die drei Männer eine Kolonne, so nennt man die drei bis vier Mann starken Gruppen, in die die Mitarbeiter der Schüttler Gerüstbau GmbH jeden Morgen eingeteilt werden. Punkt 6.45 Uhr trafen sie sich heute zur Besprechung des Arbeitstages im Unternehmenssitz in der Nürnberger Schweiggerstraße. An anderen Tagen, wenn richtig viel los ist, fangen sie auch schon mal um 6 Uhr an.
Fachwissen gefragt
Für Gerüstbauer sind diese frühen Startzeiten nicht ungewöhnlich. Schließlich können die anderen Handwerker auf der Baustelle oft erst tätig werden, wenn ihr Teil der Arbeit erledigt ist. Und der ist gar nicht ohne. „Es ist jede Menge Fachwissen gefragt“, erklärt Azubi Walter. „Man muss sich mit der Bodenbeschaffenheit auskennen, mit der notwendigen Verdichtung des Grunds, mit Befestigungs- und Sicherungsmöglichkeiten an völlig unterschiedlichen Gebäudearten und Wandmaterialien und mit ganz vielen anderen Sachen.“ „Und man muss zupacken können“, ergänzt Ronny Jünigk. Zwar seien die Gerüste in den letzten Jahren immer leichter geworden, durch die großen Mengen, die man täglich bewege, sei die Tätigkeit dennoch körperlich sehr anstrengend.
Praktikum vorausgesetzt
Über einen Freund sei er auf die Ausbildung zum Gerüstbauer und die Firma Schüttler aufmerksam geworden, erklärt Walter. „Der hatte schon vor mir hier angefangen und die Arbeit und die Kollegen sehr gelobt“, sagt er. Walter selbst hatte sich nach seinem Hauptschulabschluss und einem berufsvorbereitenden Jahr erst mal seinem großen Hobby, der Musik, gewidmet und hatte 2008 schließlich angefangen, sich nach einem Ausbildungsplatz umzusehen. Die Voraussetzungen für seine Suche waren nicht optimal: „Ich hatte nicht so gute Noten“, sagt er. Im November startete er ein Praktikum bei Schüttler und hatte dabei die Gelegenheit, Vorarbeiter und Chef von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. „Ich konnte meine Ausbildung dann noch im Dezember anfangen“, erklärt er. Inzwischen ist er bereits im letzten von drei Ausbildungsjahren.
Bei der Azubi-Auswahl komme es nicht ausschließlich auf die Noten an, wie Unternehmensgründer Peter Schüttler erklärt. „Die spielen zwar auch eine Rolle, weil unsere Azubis natürlich in der Berufsschule mitkommen müssen. Mindestens genauso wichtig sind Zuverlässigkeit, Ehrgeiz und Pünktlichkeit und auch auf Freundlichkeit und Kollegialität legen wir großen Wert.“ Alles Eigenschaften, die sich durch ein Praktikum unter Beweis stellen lassen. Auch könne man sehen, ob ein Bewerber körperlich fit, wetterfest oder schwindelfrei sei. „Wir haben schon erlebt, dass junge Leute bei uns eine Ausbildung anfangen wollten, mit der Arbeit aber völlig überfordert waren und schon nach der Mittagspause nicht mehr wiederkamen“, erzählt Peter Schüttler. „Deshalb setzen wir inzwischen ein längeres Praktikum vor Beginn der Ausbildung voraus.“
Alle Systeme, Tricks und Kniffe
Die Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Gerüstbauers erlernen die Auszubildenden sowohl im Unternehmen als auch in der Berufsschule und im überbetrieblichen Unterricht. Blockweise wechseln sich die Module ab. Rund drei Wochen im Betrieb folgen im Durchschnitt zwei Wochen in der Schule und zwei überbetriebliche Wochen auf dem Lehrbauhof. „Hier wird einem alles vermittelt, was für den Beruf des Gerüstbauers wichtig ist – und noch viel mehr“, sagt Ronny Jünigk. „Alle möglichen Situationen, die man in der Praxis erleben kann, spielen wir im überbetrieblichen Teil durch“, sagt Walter. „Wir lernen alle Gerüstsysteme kennen, befassen uns mit Fundamenten und Holzarten und lernen die Tricks und Kniffe der Gerüstsicherung. Wie man zum Beispiel ein Gerüst stützt, wenn man es nicht am Gebäude befestigen kann.“
Überstunden werden bezahlt
Eine Sechstagewoche in der Hauptsaison, samstags wird in der Regel bis mittags gearbeitet, macht Walter nichts aus: „Das gehört dazu und im Winter ist es ja auch wieder weniger“, sagt er. Am Anfang habe er sich schon erst mal daran gewöhnen müssen, aber inzwischen sei das kein Problem mehr. Und Überstunden werden den Schüttler-Azubis, wie auch den anderen Mitarbeitern des Gerüstbauers, ausbezahlt. Das ist durchaus nicht bei allen Arbeitgebern in dieser Branche so, wie Peter Schüttler bestätigen kann: „Häufig bezahlen die Unternehmen ihre Mitarbeiter nach Quadratmetern. Wenn die im Lkw sitzen und auf dem Weg zur Baustelle sind, bekommen sie das nicht bezahlt. Wir legen Wert darauf, unsere Leute angemessen zu entlohnen. Ich möchte ja Fachleute beschäftigen und keine billigen Arbeitskräfte.“ Was auf der Baustelle an Gerüstmaterial gebraucht wird, dafür haben die Gerüstbauer der Schüttler Gerüstbau GmbH längst einen Blick entwickelt. „Wir machen erst das Aufmaß“, sagt Walter, „und dann wissen wir in der Regel schon, wie wir es aufbauen und was wir dafür an Material auf den Lkw laden müssen.“
Ideenreichtum gefragt
„Sich immer wieder etwas einfallen zu lassen, wie man ein Gebäude einrüstet“, beschreibt Balazs Schönig als tägliche Herausforderung. „Das ist es, was Spaß macht“, sagt er. „Jedes Gebäude ist anders und man muss sich manchmal richtig was einfallen lassen, um absolute Sicherheit gewährleisten zu können. Die Lösung individuell zu finden, wenn Sonderkonstruktionen erforderlich sind, das reizt ihn sehr. „Am Flughafen haben wir ein 20 Meter hohes und 70 Meter langes freistehendes Gerüst aufgebaut, um eine Flugzeughalle zu unterteilen“, gibt Peter Schüttler ein aktuelles Beispiel. „Damit die Konstruktion nicht kippen kann, haben wir sie unten mit großen Wassertanks beschwert. Letzte Woche haben wir einen Trafo in einem Kraftwerk eingerüstet, diese Woche unter anderem einen Kirchturm“, führt er weiter aus.
Bei ganz kniffeligen Konstruktionen gibt der Gerüsthersteller technischen Rat und, wenn nötig, ruft Peter Schüttler auch einen Statiker hinzu. Bei der Kirche habe man zum Beispiel große Stahlträger durch den Glockenturm geschoben, auf denen die Gerüstkonstruktion ruhe. Walter Reinfelder möchte nach der Ausbildung gerne weiter bei Schüttler arbeiten. Wer weiß, vielleicht wird er selbst mal Vorarbeiter oder macht sogar einen Techniker oder Meister. Die körperliche Arbeit und die frische Luft sind es, die ihm besonders gut gefallen. „Und die gute Aussicht“, fügt er grinsend hinzu. „Den ganzen Tag im Büro zu sitzen, das wäre nichts für mich“, sagt der 21-Jährige. Auch mit den Kollegen kommt er super aus. „Es ist in unserem Beruf sehr wichtig, dass alle miteinander arbeiten und sich aufeinander verlassen können“, sagt er.
Kontakt:
Schüttler Gerüstbau GmbH
Schweiggerstr. 31
90478 Nürnberg
Tel.: (0911) 4313660
geruest@schuettler-geruestbau.de
www.schuettler-geruestbau.de
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