Nicht nur für Frischluftfanatiker: „Gärtner/-in Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau“, kurz Landschaftsgärtner, seit Jahren ein grüner Trendberuf in einer boomenden Branche – und das deutschlandweit. Moderne Stadträume, Parks, private Traumgärten, Sport- und Spielplätze, grüne Dächer und Fassaden, alles Werke von Landschaftsgärtnern. Ein abwechslungsreicher Ausbildungsberuf, der krisensicher und gut bezahlt ist und alle Möglichkeiten zur Weiterbildung bietet. Ein Beruf mit Zukunft, bei dem die Gestaltung und der Schutz der Umwelt im Mittelpunkt stehen. Ausbildungs- und Arbeitsplätze finden sich in Betrieben des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus. Die Branche umfasst in Deutschland über 16.500 Fachbetriebe, in denen ca. 95.000 Menschen arbeiten und mehr als 6.700 ausgebildet werden – zusammen erwirtschaften sie über 5,5 Mrd. Euro Umsatz, Tendenz steigend.
Praktikum
„Extrem abwechslungsreich, äußerst kreativ und vorwiegend mit der Nase an der frischen Luft“, gibt Ronny Popperl, Meister und Ausbilder der Firma Werner-Niemetz aus Oestrich-Winkel, zur Antwort, wenn er nach den Besonderheiten seines Berufes gefragt wird. „Das ist auch nach Jahren noch mein Traumberuf, in dem ich mich verwirklichen kann und der immer wieder neue Herausforderungen bietet. Bei einem kann ich mir sicher sein, langweilig wird es in diesem Job nie“, betont der Landschaftsgärtner.
Praktikum – Ausbildung – durchstarten
Schon als Schüler suchte Ronny Popperl nach einem Ausbildungsberuf, bei dem er mit seinen Kopf und seinem Körper arbeiten und gleichzeitig modernste Technik nutzen konnte. Der Job des Landschaftsgärtners erschien ihm ideal. Nach einem Praktikum war er sich schnell sicher, dass Landschaftsgärtner für ihn genau das Richtige ist.
Ob in einem Schulpraktikum oder einem freiwilligen Praktikum in den Ferien – der Einblick in den landschaftsgärtnerischen Arbeitsalltag ist der erste Schritt in eine geeignete Ausbildung. Indem sie selber mit anfassen, erkennen interessierte junge Frauen wie Männer schnell, ob dieser naturverbundene Beruf das Richtige für sie ist. Wer seinen Arbeitsplatz gerne im Freien hat, wem Wind und Wetter wenig ausmachen und wer einen ausgeprägten Hang zur Natur besitzt, der wird sich in diesem abwechslungsreichen Beruf wohlfühlen – und mit technischem Geschick und mathematischem Verständnis seine Kreativität ausleben können. Positiver Nebeneffekt eines Praktikums: Die Betriebe können potenzielle Auszubildende persönlich kennenlernen und finden leichter geeignete Bewerber, denn oft winkt nach einem erfolgreichen Praktikum ein Ausbildungsplatz.
„Ich war mir nach dem Schulpraktikum und dem Praktikum in den Ferien schnell sicher, die richtige Wahl getroffen zu haben“, erinnert sich Ronny Popperl, drei spannende Ausbildungsjahre später steuerte er bereits zielgerichtet auf den Meistertitel zu. Und schon bald geht es für den Rheingauer eine weitere Stufe auf der Karriereleiter nach oben. In naher Zukunft wird er die Leitung des seit Jahren anerkannten Ausbildungsbetriebs Werner-Niemetz übernehmen – nur ein Beispiel dafür, welche Möglichkeiten sich den bundesweit gesuchten Landschaftsgärtnern bieten.
Mindestens guter Hauptschulabschluss – maximale Perspektiven – für Frauen wie Männer
Garten- und Landschaftsbau ist Teamwork mit Technik. Auch weibliche Bewerberinnen müssen keine Angst vor schweren Arbeiten haben. Für die massigen Tätigkeiten gibt es heute entsprechende Maschinen und Werkzeuge. In der Ausbildung verdienen die angehenden Landschaftsgärtner rund 500 bis 780 Euro im Monat. In drei Jahren lernen sie von Profis im Betrieb, in der Berufsschule oder in der Überbetrieblichen Ausbildung, was sie zu einer begehrten Fachkraft macht. Die Ausbildung zum Landschaftsgärtner beinhaltet neben der überwiegend praktischen Arbeit im Unternehmen auch die Vermittlung von Theorie in der Berufsschule, oftmals als Blockunterricht. Neben Pflanzenkunde stehen beispielsweise Technik und Mathematik, Gestaltungsgrundlagen, Flächen-, Lage- und Höhenmessungen auf dem Stundenplan. In überbetrieblichen Lehrgängen werden weitere Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, wie der richtige Umgang mit der Motorsäge oder die exakte Verarbeitung von Natursteinen. In den Betrieben erfahren die angehenden Experten die gärtnerische Praxis in allen Bereichen. Dort lernen sie unter anderem Beete und Wege, Terrassen und Treppen anzulegen, aber auch, wie verkehrsgefährdende Bäume gefällt und Wurzeln gerodet werden, wie Erdarbeiten und Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt oder auch Teiche und Schwimmteiche fachmännisch angelegt werden – wie im Team traumhafte Gärten entstehen.
Ist die Ausbildung erst einmal abgeschlossen, haben die frisch gekürten Landschaftsgärtner zahlreiche Möglichkeiten aufzusteigen: Vorarbeiter, Baustellenleiter … nach einem Jahr im Beruf kann bereits eine Weiterbildung zum Techniker oder nach zweijähriger Berufserfahrung zum Meister begonnen werden. Mit dem Abschluss in der Tasche studieren? Kein Problem, wer das möchte, dem bieten sich verschiedene Wege zum Bachelor oder Master in der Fachrichtung Landschaftsarchitektur/Landschaftsbau.
WorldSkills: Junge Landschaftsgärtner messen sich mit den Besten der Welt
Action rund um den Globus: Alle zwei Jahre wetteifern die unter 23-jährigen Berufe-WM-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer um die Titel – und Gastgeber ist jedes Mal ein anderes Land. So fanden die WorldSkills 2009 in Kanada, 2011 in Großbritannien statt. Mit super Leistungen der deutschen Landschaftsgärtner: in Calgary errang das Zweierteam die Goldmedaille, in London die „Medallion for Excellence“. Seit Jahren gehört der deutsche Nachwuchs bei der WM zu den erfolgreichen Teams.
Erstmals seit 40 Jahren finden die WorldSkills 2013 wieder in Deutschland statt. In Leipzig treffen sich die Top-Nachwuchskräfte, um vom 2. bis 7. Juli 2013 in 45 offiziellen Disziplinen ihre Weltmeister zu ermitteln – besuchen lohnt sich, Hochspannung garantiert.
www.worldskillsleipzig2013.com
www.facebook.com/die landschaftsgaertner
Fotos: AuGaLa
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