Metallteile lassen dem Rostteufel kaum Chancen, wenn sie veredelt sind. Auch die Widerstandsfähigkeit bei harter Beanspruchung wächst. Das ist zum Beispiel bei Karosserieteilen, die für lange Zeit funktionstüchtig bleiben müssen, von Vorteil. Und: Bei längerer Haltbarkeit der Teile können auch Rohstoffe sparsamer eingesetzt werden. Doch nicht nur Karosserieteilen kommt eine veredelte Oberfläche zugute. Viele technische und auch dekorative Gegenstände wie Leiterplatten und Felgen, Uhren und Brillengestelle erhalten eine schützende und zugleich attraktive Haut aus Gold, Silber, Nickel oder einem anderen geeigneten Metall.
Galvanisieren nennt man den Prozess, in dem solche Legierungen entstehen. Die Experten dafür sind Oberflächenbeschichter. Die Galvanotechnik ist nur eine von vielen Möglichkeiten, mit denen sie Oberflächen beschichten und veredeln. Andere sind beispielsweise das Feuerverzinken oder die Vakuumbeschichtung. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere chemische, elektrochemische, elektrische und physikalische Verfahren zur Behandlung von Metall- und Kunststoffoberflächen. All diese sorgen nicht nur für Korrosions- und Verschleißschutz, sondern auch für Härte, Hitzebeständigkeit, die Färbung von Metallen oder elektrische Leitfähigkeit.
Man sieht, der Beruf des Oberflächenbeschichters ist alles andere als oberflächlich. Er ist äußerst vielseitig. Das bestätigt auch Jan Zbeczka. Der 21-Jährige ist im dritten Lehrjahr bei der AHC Oberflächentechnik GmbH in Kerpen. „Der Beruf hörte sich vielfältig und interessant an, deshalb habe ich mich dafür entschieden.“ Enttäuscht wurde er bis heute nicht. Natalie Seywert, die ebenfalls ihre Ausbildung bei AHC macht, bestätigt das. „Es ist spannend. Man macht nie das Gleiche“, sagt die 18-Jährige im ersten Lehrjahr.
Ausbildung bei einem der führenden Spezialisten in Europa
AHC bildet seit Langem junge Menschen in diesem Beruf aus. Das Unternehmen entwickelt, produziert und veredelt funktionelle und hoch belastbare Oberflächendesigns von Werkstoffen aus verschiedenen Grundmaterialien wie Metall und Kunststoff. Das Unternehmen ist einer der führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Oberflächentechnik in Europa. 850 Mitarbeiter an 19 Standorten entwickeln anwendungsspezifische und kostenoptimierte Beschichtungslösungen für Kunden weltweit. Viele dieser Lösungen sind patentiert. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus der Automobilbranche, der Luft- und Raumfahrt, der Medizin- und der Elektrotechnik oder des Maschinenbaus.
Möglich wird das durch qualifizierte und engagierte Mitarbeiter, die oftmals mit langjähriger Erfahrung Kunden von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt beraten und betreuen. Innovatives Denken, Kreativität und Zukunftsorientierung gehören zur Firmenphilosophie – und sind der Grund, jedes Jahr neue Azubis einzustellen. „Derzeit beschäftigen wir 50 Azubis“, sagt Martin Hirsch, Ausbildungsleiter des Unternehmens.
Darunter sind nicht nur Oberflächenbeschichter, sondern auch viele andere spannende Berufsbilder wie Chemielaboranten, Mechatroniker, Industrie- und Bürokaufleute. Darüber hinaus bietet AHC die Möglichkeit des dualen Studiums in den Bereichen Industriemanagement und Wirtschaftsingenieurwesen an. „Damit bilden wir unsere Fachkräfte von morgen aus. Wer während seiner Ausbildungszeit hohes Engagement und Ehrgeiz zeigt, hat beste Übernahmechancen“, berichtet Martin Hirsch.
Den Produktionsprozess von A bis Z kennenlernen
Azubis steigen auch gleich in die Praxis ein. Oberflächenbeschichter bei AHC sind für den gesamten Produktionsprozess von der Vorbereitung der zu beschichtenden Werkstücke und der passenden Beschichtungslösung über das Aufbringen und die Nachbehandlung bis hin zur fachgerechten Entsorgung der Chemikalien und elektrolytischen Lösungen zuständig. Azubis lernen jeden dieser Schritte von Anfang an kennen. „Jeden Tag wird mit den Meistern oder Schichtführern besprochen, was zu tun ist“, erzählt Natalie Seywert. Wie etwas funktioniere, werde zunächst gezeigt und erklärt – dann könne es losgehen.
Und auch ein Blick über den Tellerrand hinaus gehört für AHC-Azubis zum Alltag: Sie durchlaufen auch andere Abteilungen des Hauses. „Ich habe bisher nicht nur die Produktion, sondern auch den Versand, die Werkstatt, das Labor, die Abwasseranlage und die Qualitätssicherung kennengelernt“, erzählt Jan Zbeczka. Wer so viel Neues mitbekommt, hat natürlich auch seine Lieblingstätigkeit. Für Jan Zbeczka ist es das Analysieren der Elektrolyte und Vorbehandlungen im Labor. Für Natalie Seywert das Prüfen, Klemmen und Verpacken von Kundenteilen.
Von Gründlichkeit und Grundkenntnissen profitieren
Oberflächenbeschichter müssen vor allem eines sein: gründlich. Denn Oberflächen müssen beispielsweise während der Vor- und Nachbehandlung geschliffen, poliert und gebürstet werden. „Und auch Sorgfalt ist sehr wichtig, etwa bei der Überwachung der Badverweildauer oder der exakten Prüfung der Schichtdichte“, erklärt Martin Hirsch. Und auch physikalische, chemische und mathematische Grundkenntnisse sind wichtig. „Zum Beispiel um chemische Vorgänge beim Galvanisieren zu verstehen. Physik wird beim Testen von Leiterplatten benötigt. Mathematik ist notwendig, um Metallmengen für Elektrolytbäder zu berechnen“, erläutert Martin Hirsch.
Wer sich nicht sicher ist, ob das der richtige Beruf ist, kann im Vorfeld bei AHC auch ein Praktikum machen. „So können Kandidaten erste Einblicke in ihren möglichen Arbeitsplatz gewinnen und wir bekommen ebenfalls einen guten Eindruck von den Bewerbern“, erläutert Martin Hirsch die Vorteile für beide Seiten. Auch Natalie Seywert und Jan Zbeczka haben vor dem Start ihrer Ausbildung Praktika bei AHC gemacht – so wussten beide, was auf sie zukommt.
Im persönlichen Interview überzeugen
AHC bevorzugt wie viele andere Firmen auch die Onlinebewerbung. Doch erst danach geht es richtig zur Sache. Zukünftige Azubis müssen zunächst ein Gruppenauswahlverfahren mit einer gemeinsamen Vorstellungsrunde und einem schriftlichen Test hinter sich bringen. „Kandidaten mit gutem Test und einer positiven Erstvorstellung werden zu einem persönlichen Interview eingeladen“, erklärt Martin Hirsch. Ist dieses geglückt, können die Bewerber zu einem Probearbeitstag oder Praktikum kommen. „Dann fällt die Entscheidung“, sagt Martin Hirsch.
Die dreijährige Ausbildung findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. Darüber hinaus bietet AHC seinen Azubis eine Menge Möglichkeiten, Wissen zu vertiefen. Dazu zählen Werksunterricht, Prüfungsvorbereitungen, Lernstandkontrollen und Teambildungsveranstaltungen. Die Auszubildenden halten viel von diesen Angeboten. „Wenn man ein Thema in der Schule nicht versteht, kann man es im Werksunterricht noch einmal durchgehen“, sagt Natalie Seywert.
Trotz Arbeit und Lernens kommt die gute Atmosphäre nicht zu kurz. „Das Arbeitsklima ist sehr familiär. Überdurchschnittliche Unternehmenszugehörigkeiten von im Schnitt 13 Jahren sprechen für sich“, sagt Martin Hirsch. Das bestätigen auch Natalie Seywert und Jan Zbeczka: „Uns gefällt es hier sehr gut. Wir haben nette Kollegen und ein tolles Arbeitsklima.“
Kontakt:
AHC Oberflächentechnik GmbH
Zentrale Ausbildungsleitung
Martin Hirsch
Boelckestraße 25–57
50171 Kerpen
Tel.: (02237) 502 258
www.ahc-surface.com
Fotos: nh
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